JORK. Die Kreislaufbaggerei muss ein Ende haben – auch mit Blick auf das Naturschutzgebiet „Elbe und Inseln“. Dafür hat sich der FWG-Kreistagsabgeordnete Gerd Lefers aus Jork im Ausschuss für Regionalplanung und Umweltfragen des Landkreises Stade erneut starkgemacht. Regelmäßig verklappt die Freie und Hansestadt Hamburg vor Neßsand den Schlick aus dem Hafen, 2020 waren es laut Gerd Lefers zwei Millionen Tonnen, im ersten Quartal 2021 bereits rund 2,2 Millionen Tonnen.
Das sei Irrsinn, das Sediment ist spätestens nach vier Wochen wieder im Hafen. Und auch Hahnöfer Nebenund Binnenelbe, Este und Süßwasserwattflächen vor Hahnöfersand verschlicken. Dabei sollten die Watten eigentlich den Rastund Brutvögeln ein reiches Nahrungsangebot liefern, doch Stint und Finte litten unter dem Schlick. Die Kreislaufbaggerei führe zu einer Dauertrübung der Unterelbe durch die Sedimente. Baby-Stinte können die Planktonnahrung nicht mehr sehen. An den Kiemen der Stinte sitzen Schleimzellen, so werden die Partikel abgeschleimt. Doch bei starker Trübung wird massenhaft Schleim produziert, so dass die Kiemen verstopfen.
Die Stinte ersticken. Dabei, so Lefers, sollten durch das Naturschutzgebiet und einen entsprechenden Managementplan eigentlich gezielt Verbesserungen für Flora und Fauna erreicht werden. „Durch Verklappung wird im NSG eine deutliche Verschlechterung hervorgerufen“, so Lefers. Fischbestände nehmen ab. Vor diesem Hintergrund müssten in einer der nächsten Ausschusssitzungen die Verantwortlichen der Elbvertiefungen, sprich die Vertreter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes und der Hamburg Port Authority, zur Verklappung des Schlicks und der Folgen inklusive weiterer Planung, der Politik Rede und Antwort stehen.
Auch Möglichkeiten zur Kleigewinnung durch Schlickentnahme sollen angesprochen werden. Auch die beiden sozialdemokratischen Kreistagsabgeordneten Kersten Schröder-Doms und Hans-Uwe Hansen unterstützten Lefers. Kreisbaurätin Madeleine Pönitz sagte zu, zur nächsten Sitzung eine Vorlage vorzubereiten und Vertreter von Bund und Hamburg einzuladen. (bv)